Es ist ein typischer Wintertag in Matrei. Der Wind fegt alles und jeden weg, Schneeflocken verletzen das Gesicht, wenn sie dich treffen. Wattn Sauwetter, das denkt sich auch der pubertierende Wöwa auf der Suche nach etwas essbaren. Seit Tagen muss er hungern, da der Sturm all seine Grundnahrungsmittel verweht. Dazu gehören neben kleinen Kindern und Katzen auch diverse Beeren, Kühlergrills und ORF- Moderatoren.

Erschöpft kämpft er sich in das Dorf- Entschuldigung, MARKT innere. Dem Aufgeben nahe entdeckt er dann noch eine Katze. Ein Prachtexemplar. Kurze Haare, etwas auf der dickeren Seite, buschiger Schwanz. Mit seinen Zeigezehenspitzen schleicht er sich langsam an das Tier heran und fängt es beim ersten Satz. Wäre er nicht so am Ende seiner Kraft, hätte er sich darüber womöglich noch gewundert. Das hatte er noch nie geschafft. Der Hunger war zu groß zum Nachdenken. Genüsslich verzehrt er das Vieh. Als er schon fertig gespaldert hat, bemerkt er das Skelett. Eigenartig, denkt er sich. Normalerweise haben Katzen doch einen Kopfumfang von mindestens 12,3 Zentimetern. Neugierig holt er seinen Zollstock hervor. Der Schädelknochen vor ihm hatte lediglich einen Umfang von 12,1 Zentimetern.
Plötzlich, ein lauter Schrei ertönt durch die Gassen. Eine aufgeregte Blondine mit kurzem Rock rennt Richtung Wöwa. Der noch viel aufgeregtere Wöwa ergreift die Flucht, die er dank der Stärkung von vorhin ohne weiters bewältigen kann. “Mein armer Chihuahua!!”, schreit das Mädel Mitte 20 mit viel zu hoher Stimme. Dem Wöwa stoßt grausig die Galle in den des längeren nicht desinfizierten Mund. Hund mag er normalerweise gar nicht. In dieser Extremlage aber entschied er das Unwesen lieber zu verdauen, als kurz zu brechen.








